Finanzielle Verbesserungen oder höhere Freibeträge sind dieses Jahr offenbar nicht mehr zu erwarten. Der uns vorliegende "Referentenentwurf eines Einundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes" befasst sich vor allem mit Klarstellungen in Sachen Datenabgleich. Nicht nur das Vermögen, auch Einkünfte sollen noch mehr kontrolliert werden. Positiv sind die geplante Vereinfachung beim Fachrichtungswechsel und kleinere Mindestsummen bei einer vorzeitigen Rückzahlung des Darlehenanteils.
Baden-Württemberg hatte im Dezember 2003 einen Gesetzentwurf mit diversen kleinen Änderungen zum BAföG vorgelegt, der zunächst im Bundesrat beraten werden musste. Jedoch endete auch der dritte Anlauf des Ausschusses für Kulturfragen im März 2004, den Entwurf aus Baden-Württemberg zu diskutieren, mit einer Vertagung.
Laut einem Bericht in SPIEGEL ONLINE denkt die Bundesregierung über eine Ausweitung der Kontrollen des Vermögens vor dem Jahr 2000 nach. Und der Vermögensfreibetrag sei völlig ausreichend, "um Zusatzkosten für ein Auslandsstudium anzusparen oder Förderungslücken wegen fehlender Leistungsscheine zu überbrücken".
Spätestens, seit der Datenabgleich in den Medien breitgetreten wurde, ist vielen klar geworden, dass man als BAföG-EmpfängerIn nicht so einfach Vermögen verschweigen kann. Das ruft natürlich Leute auf den Plan, die versuchen, die Freibetrags-Regelungen irgendwie legal zu umgehen. Wir kommentieren ...
Der studentische Dachverband fzs legt 15 Forderungen für eine Verbesserung des BAföGs vor. Ob Bundesbildungsministerin Bulmahn (SPD) darauf hört, ist allerdings die Frage. Denn die feiert die (nun schon jahrealten) Verbesserungen. Nachfragen beim BMBF kann jedenfalls nichts schaden ...
Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete am 10.6.2003 vom Datenabgleich beim BAföG. Demnach gab es schon mehrere hundert Bußgelder in Höhe von über 1000 Euro. Ca. 20% aller BAföG-EmpfängerInnen hatten Vermögen verschwiegen, bewusst oder unwissentlich.
Die inzwischen bekannten Zahlen, wonach jeder fünfte der rund 300.000 Bafög-Empfänger falsche Angaben gemacht hatte, seien eine Konsequenz aus realitätsfernen gesetzlichen Anforderungen, erklärte der freie zusammenschluss von studentInnen (fzs) am Mittwoch in Bonn. Auch das Studtenwerk warnt vor pauschalen Verurteilungen.
Das BMBF hat den 15. BAföG-Bericht vorgelegt. Tatsächlich sind mit den Verbesserungen vom April 2001 in der Folge mehr Studierende und SchülerInnen durch BAföG gefördert worden. Das wird von Bundesbildungsministerin Bulmahn ausgiebig gefeiert. Eher ausgeblendet wird die absehbare Stagnation in den nächsten Jahren.
Das Studentenwerk OstNiedersachsen machte den Test und verglich vier im Internet verfügbare BAföG-Rechner (und damit so gut wie alle, die es gibt). Das Ergebnis: Am besten schnitt der Rechner ab, der seine Funktion schon in der Adresse trägt. Unter www.bafoeg-rechner.de findet man eine gut strukturierte Seite, auf der in einer Übersicht zahlreiche Fragen zum BAföG beantwortet werden.