Wer als StudentIn nicht sogar noch über die Eltern versichert sein kann, profitiert in Deutschland von der günstigen studentischen Krankenversicherung. Allerdings (bis auf wenige Ausnahmen) nur bis zum 30. Geburtstag und als BildungsinländerIn. Gerade im Hinblick auf "lebenslanges Lernen" und die im Rahmen des Bologna-Prozesses angemahnte Mobilität für Studierende sind diese Einschränkungen jedoch nicht mehr sonderlich zeitgemäß. Eine E-Petition will beim Bundestag um eine Änderung ersuchen.
Bundesbildungsministerin Schavan hat für den Oktober 2010 eine BAföG-Erhöhung in Aussicht gestellt, bei der möglicherweise auch weitere Details des Gesetzes geändert werden könnten. Grund genug für diverse Institutionen und Verbände, ihre Vorstellungen (erneut) zu konkretisieren, was beim BAföG geändert werden sollte. Oliver Iost stellt die Vorschläge vor und versucht ihre Chancen einzuordnen, dass sie jeweils realisiert werden. [Update: Forderungen von DGB und Deutschem Studentenwerk]
Noch vor wenigen Tagen hat die alte und neue Bundesbildungsministerin Schavan eine Erhöhung des BAföG ausgeschlossen. In einem Interview heute weicht sie von dieser Linie ab und kündigt an, eine Erhöhung des BAföGs vorzuschlagen. Sollten die aktuellen Proteste (heute sollen an die 85.000 Studierende und SchülerInnen auf der Straße gewesen sein) sie doch beeindrucken? Oder muss auch sie "nachsitzen", wie die Protestierenden dies den KultusministerInnen ankündigen? [Update: Reaktionen]
Das Bundeskabinett hat den Entwurf für das "Wachstumsbeschleunigungsgesetz" abgesegnet. Dieses muss noch von Bundestag und Bundesrat abgesegnet werden, um tatsächlich zum 1. Januar 2010 in Kraft treten zu können. Für Studierende und deren Eltern vor allem interessant: Das Kindergeld soll um je 20 Euro erhöht werden, auch der Kinderfreibetrag steigt.
Die kommende schwarz-gelbe Bundesregierung hat angekündigt, zukünftig 10% der Studierenden mit Stipendien in Höhe von 300 Euro im Monat fördern zu wollen. Diese sollen allein von der Leistung abhängen und nicht auf das BAföG angerechnet werden. Das wird von vielen bejubelt, einige erinnern daran, dass es trotzdem auch ein besseres BAföG geben muss. Warum die Pläne so oder so auf wackligen Füßen stehen, analysiert Oliver Iost und schaut sich auch die erste Bilanz aus NRW an.
Die Bundestagswahlen haben ein klares Ergebnis gebracht. Es wird zu einer Regierung aus CDU, FDP und CSU kommen. Auch wenn Bildungs- und Hochschulpolitik zum Großteil Sache der Bundesländer sind, wird dieser Regierungswechsel sicher Auswirkungen haben. Oliver Iost fasst zusammen, was zu erwarten ist – z.B. beim BAföG – und was auch die Auswirkungen der Wahlen in den Bundesländern an diesem Wochenende und Ende August sein dürften.
Durch die Erhöhungen des Einkommens-Freibeträge und der Bedarfssätze beim BAföG ab Wintersemester 2008/2009 ist es kein Wunder, dass das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilen konnte, dass es schließlich 2008 insgesamt 16.000 (+2%) mehr BAföG-EmpfängerInnen als im Vorjahr gab. Bei SchülerInnen war die Steigerung gering, sie lag nur bei 0,1%. Dagegen wurden 3,2% mehr Studierende gefördert. Offenbar hat sich die BAföG-Erhöhung noch nicht bei allen herumgesprochen, die Steigerung hätte eigentlich größer ausfallen können.
Eine aktuelle Allensbach-Studie zeigt, dass Finanzierungsprobleme nach wie vor eine Hauptursache für die Entscheidung gegen ein Studium oder für einen frühen Studienabbruch sind. AbiturientInnen, die schon vor einem möglichen Studium mit Finanzierungsschwierigkeiten rechnen, streben nur zu 44% ein Studium an, diejenigen ohne derartige Sorgen zu 79%. Auch Stipendien helfen nicht: Studierende aus bildungsfernen (und damit meist auch finanzschwächeren) Herkunftsfamilien haben offenbar geringere Chancen, einen zu erhalten.
Wer nur ein Euro zu viel Einkommen hat, der bzw. dessen Eltern müssen auf das gesamte Kindergeld des Kalenderjahres verzichten. Dagegen war in verschiedenen Fällen geklagt worden. Der Bundesfinanzhof hat diesen "Fallbeileffekt" im Mai 2008 als "verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden" bezeichnet. Da inzwischen das Bundesverfassungsgericht eine Verfassungsbeschwerde gegen diese Entscheidung nicht angenommen hat, bleibt der "Fallbeileffekt".
Ein Insolvenzantrag bedeutet zwar noch nicht, dass ein Unternehmen endgültig untergeht, ein Zeichen für große Schwierigkeiten ist es dennoch. In diesen Tagen hat es offenbar Teile des Firmenkonglomerats Deutsche Bildung getroffen. Die über den sogenannten "Studienfonds I" schon finanzierten Studierenden sind davon offenbar nicht betroffen. Wer aber gerade erst in letzter Zeit eine Finanzierung bei diesem Anbieter beantragt hat, sollte sich schon auch nach anderen Finanzquellen umsehen.