Lehramt Sekundarstufe ⅠLehramt Sekundarstufe Ⅰ
1. Häufig gestellte Fragen
Das Studium dauert i.d.R fünf Jahre, anschließend erfolgt ein 12-24monatiges Referendariat.
Die Vielfalt an Fächern in der Mittelstufe ist groß. Neben den Hauptfächern Mathe, Deutsch und Englisch, gibt es in der Mittelstufe fast jedes andere Fach.
Das Einstiegsgehalt liegt bei 2.600-3.800 Euro.
Wer schulrelevante Fächer studiert hat, aber nicht auf Lehramt, hat die Möglichkeit, durch einen sogenannten Quereinstieg, den Lehrerberuf zu ergreifen. Dazu wird man besonders geschult, häufig durch ein Referendariat.
Sekundarstufe Ⅰ: Lehramt an Realschulen, Mittelschulen, Oberschulen und Hauptschulen
Die Sekundarstufe I umfasst die Klassen 5-10. In Berlin und Brandenburg umfasst sie nur die Stufen 7-10, da die Grundschule in Berlin erst nach der sechsten Klasse endet.
Da Bildungsangelegenheiten Ländersache ist, ist das Lehramtsstudium nicht bundeseinheitlich geregelt. Ergo, sieht auch das Lehramt für Sekundarstufe Ⅰ überall etwas anders aus. Es fängt schon dabei an, dass die Schulen in den Bundesländern unterschiedliche Namen haben: Realschule, Oberschule, Stadtteilschule, Regelschule oder Mittelschule. Und nicht nur das: Je nachdem wo du studierst, ist dein Studium entweder wirklich nur auf die Sekundarstufe l an der höheren Schule (außer Gymnasium) ausgelegt oder es beinhaltet auch den Unterricht an Gymnasien in (Bremen, Berlin) in Sekundarstufe Ⅰ. (Gesamtschule ergänzen)
Die Hauptschule ist mittlerweile beispielsweise nicht mehr in allen Bundesländern, in vielen wurde sie mit einer anderen Schulform zusammengefasst. Den Hauptschulabschluss erhält man dort nach Klasse neun.
In diesem Artikel geht es um das Lehramtsstudium, mit dem man zukünftig Lehrende*r der Sekundarstufe Ⅰ werden kann (aller möglichen Schulformen).
Übrigens: Wer einen Lehramts-Bachelor studiert, erhält entweder den Bachelor of Arts oder den „Bachelor of Education“, in Niedersachsen und NRW ist auch der Bachelor of Science möglich. Der Master wird immer als Master of Education abgeschlossen. Erst mit abgeschlossenem Masterstudium kannst du das Referendariat anfangen.
Nach dem Studium geht es dann in den Lehrervorbereitungsdienst, dem sogenannten Referendariat, welches je nach Bundesland 12-24 Monate dauert.
Zulassungsvoraussetzung
Grundlegende Voraussetzung für ein Lehramtsstudium Sekundarstufe l ist das Abitur. Auch mit der fachgebundenen Hochschulreife kannst du viele Fächer studieren, die Auswahl ist dann eben beschränkter. Mit der Fachhochschulreife wiederum wird es schwer, ein Lehramtsstudium zu starten. Einzig in Brandenburg an der Uni Potsdam gibt es hier keinerlei Einschränkungen. Leider existieren – dem Föderalismus sei Dank – ohnehin viele Unterschiede zwischen den Bundesländern, was die grundlegenden Voraussetzungen anbelangt.
Auch von Hochschule zu Hochschule unterscheiden sich die Zulassungskriterien. Es gibt allerdings nahezu überall sowohl zulassungsfreie als auch zulassungsbeschränkte Studienangebote. Bei einer beschränkten Zulassung entscheidet meistens der Numerus Clausus, sprich, die Abiturnote ist ausschlaggebend. Es gibt aber auch Fächer, bei denen ein Eignungsverfahren durchlaufen werden muss, zum Beispiel für Musik, Kunst oder Sport.
An vielen Hochschulen gibt es lokale Zugangsbeschränkungen für bestimmte Lehramts-Fächer bzw. Fach-Kombinationen, manchmal auch für bestimmte Schularten pauschal. Es kann also passieren, dass du nur „halb“ studieren kannst, weil du zwar in einem nicht beschränkten Fach einen Platz bekommst, aber im zweiten Fach aber nicht. Man sollte sich gut überlegen, ob man so beginnt – BAföG gibt's dann z.B. nicht.
Und ganz allgemein: Wegen der teilweise komplizierten Kombinationregeln der für ein Lehramtsstudium nötigen Teilfächer ist es gerade bei einem Lehramtsstudium sinnvoll, sich direkt bei der Hochschule zu erkunden. Wobei manchmal selbst dort nicht jede*r alles überblickt
Beispiel für NC an der Uni Hamburg: Die Fächer haben im Wintersemester 22/23 einen NC von 1,5-1,9 (vgl. Uni Hamburg).
Beispiel für den NC an der Uni Köln: Im Wintersemester 22/23 lag der NC für Fächer der Sekundarstufe Ⅰ bei 1,7-2,3 vgl. Uni Köln)
Die Fächer
Wer Lehramt der Sekundarstufe l oder ll studiert, muss sich in der Regel auf zwei Fächer festlegen. Dabei sind verschiedene Kombinationsmöglichkeiten zu beachten, die sich von Hochschule zu Hochschule unterscheiden. Außerdem kann nicht überall jedes Fach studiert werden und in einigen Mittelstufen gibt es spezielle Fächer, wie z.B Altgriechisch oder Polnisch.
Neben den fachwissenschaftlichen Inhalten, hat jedes Lehramtsstudium auch bildungswissenschaftliche Schwerpunkte.
Klassische Unterrichtsfächer in der Mittelstufe sind:
Deutsch
Mathe
Englisch
Biologie
Chemie
Physik
2. Fremdsprache (Französisch, Spanisch...)
Politik
Geographie
Geschichte
Kunst
Sport
Für die Fächer Kunst, Musik und Sport gibt es teilweise Eignungsverfahren.
Für wen eignet sich das Studium Lehramt Sekundarstufen Ⅰ?
Wer in der Mittelstufe unterrichten möchte, sollte gerne mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten wollen. Dabei ist natürlich auch ein starkes Nervenkostüm gefragt, denn in der Pubertät verliert die Schule gerne mal die Priorität und es wird so mancher Unfug getrieben. Außerdem unterrichtest Schüler*innen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und mit verschiedenen kulturellen Hintergründen. Hier ist ein gewisses Einfühlungsvermögen gefragt.
Nicht zuletzt ist natürlich deine Leidenschaft für dein Fach wichtig und deine Freude, die Inhalte deinen künftigen Schüler*innen vermitteln zu wollen.
Grundschullehramt in den einzelnen Bundesländern
Abschluss: Bachelor of Education & Master of Education?
Schulformen: staatlich anerkannten privaten Werkrealschulen, Hauptschulen und Realschulen sowie Gemeinschaftsschulen
Dauer: 6 Semester Bachelor, 4 Semester Master sowie 18 Monate Referendariat
Studienorte: Pädagogische Hochschulen Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Ludwigsburg, Schwäbisch Gmünd, Weingarten
Fächer: Alltagskultur der Gesundheit, Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Ethik, Evanglische/Islamische/Katholische Theologie/Reliigionspädagogik, Französisch, Geographie, Geschichte, Informatik, Kunst, Mathematik, Musik, Physi, Politikwissenschaft, Sport, Technik, Wirtschaftswissenschaft
Weitere Studieninhalte: Bildungswissenschaften (Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie) und schulpraktische Studien
Praktika: Orientierungspraktikum spätestens zum Beginn des 4. Semesters, Semesterpraktikum im Master, ggf. weitere Praktika
Besonderheiten:Profilierung Europalehramt möglich
Abschluss: Staatsexamen
Schulformen: Realschulen
Dauer : 7 Semester, 2 Jahre Referendariat
Studienorte: Uni Augsburg, Uni Bamberg, Uni Bayreuth, Katholische Uni Eichstätt-Ingolstadt, Uni Erlangen-Nürnberg, Uni München, Hochschule für Musik München, TU München, Uni Passau, Uni Regensburg, Uni Würzburg, Hochschule für Musik Würzburg
Fächer: Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Ethik, Französisch, Geographie, Geschichte, Informatik, Kunst, Mathe, Musik, Politik und Gesellschaft, Wirtschaftswissenschaften, Sport, Religionslehre. Nur bestimmte Fachkombinationen möglich.
Weitere Studieninhalte: Erziehungswissenschaften
Praktika:Orientierungs- und Betriebspraktikum sowie pädagogisch-didaktisches Schulpraktikum und fachdidaktisches Praktikum
Besonderheiten: Mittelschule (?)
Abschluss: Bachelor of Education, Master of Education
Schulformen: Sekundarstufe 1 von Gymnasium, Oberschule oder Gesamtschule
Dauer: 6 Semester Bachelor, 4 Semester Master, 1 Jahr Referendariat
Studienorte: Uni Potsdam
Fächer: Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Geografie, Geschichte, Informatik, Kunst, Mathematik, Musik, Physik, Politische Bildung, Polnisch, Russisch, Spanisch und Sport sowie Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde und Wirtschaft-Arbeit-Technik. Die Fächer unterliegen bestimmten Kombinationsmöglichkeiten.
Weitere Studieninhalte: Bildungswissenschaften, schulpraktische Studien
Praktika: Orientierungspraktikum im Bachelor, mehrere weitere Praktika
Besonderheiten: Spätestens zu Beginn des Masterstudiums erfolgt eine Schwerpunktbildung auf die Sekundarstufe I oder auf die Sekundarstufe II (der Bachelor ist für beide ausgelegt)
Abschluss: Bachelor of Education und Master of Education
Schulformen: Integrierte Sekundarschulen und Gymnasien
Dauer: 6 Semester Bachelor und 4 Semester Master sowie 18 Monate Vorbereitungsdienst
Studienorte: FU Berlin, HU Berlin, Berlin UdK
Fächer: Es ist ein Kernfach und ein Zweitfach zu wählen. Fächer sind: {Alt-)Griechisch, Arbeitslehre, Bildende Kunst, Biologie, Chemie, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Evangelische/Katholische/Islamische Theologie, Französisch, Geographie, Geschichte, Informatik, Italienisch Islamische Religionslehre, Italienisch, Latein, Mathematik, Musik, Philosophie/Ethik, Physik, Politik, Russisch, Sonderpädagogik, Sonderpädagogik mit dem Schwerpunkt Gebärden-sprachpädagogik/Hören und Kommunikation, Spanisch, Sportwissenschaft. Die Fächer und Fächerkombinationen unterscheiden sich an den verschiedenen Universitäten.
Weitere Studieninhalte: Bildungswissenschaftenk
Praktika: Berufsfeldpraktikum im Bachelor, Praxissemester im Master
Besonderheiten: Keine Unterscheidung zwischen Gymnasium und Realschule/Hauptschule, sondern Lehramt an Integrierten Sekundarschulen und Gymnasien in Berlin. Anstelle des ersten Faches können an FU und HU Berlin zwei sonderpädagogische Fachrichtungen gewählt werden.
Abschluss: Bachelor of Arts oder Bachelor of Science und Master of Education
Schulformen: Gymnasium und Oberschule (Sekundarstufen I und II.)
Dauer: 6 Semester Bachelor und 4 Semester Master sowie 18 Monate Vorbereitungsdienst
Studienorte: Uni Bremen
Fächer: Zwei Fächer, davon mindestens eines der Pflichtfächer. Das zweite kann ein Pflicht- oder ein Wahlfach sein. Pflichtfächer sind: Biologie, Chemie, Deutsch/Germanistik, Englisch, Französisch, Kunst Medien - Ästhetische Bildung, Mathematik, Musikpädagogik, Physik, Slawistik, Spanisch. Wahlfächer sind: Geographie, Geschichte, Politik - Arbeit - Wirtschaft, Religionswissenschaft/Religionspädagogik.
Weitere Studieninhalte: Erziehungswissenschaftliche Anteile.
Praktika: Orientierungspraktikum im Bachelorstudium, Praxissemester im Masterstudium
Abschluss: Bachelor of Education und Master of Education
Schulformen: Sekundarstufe 1 und 2, Stadtteilschulen und Gymnasium
Dauer: 6 Semester Bachelor und 4 Semester Master sowie 18 Monate Vorbereitungsdienst. Mit den Unterrichtsfächern Kunst oder Musik dauert das Bachelorstudium 2 Semester länger
Studienorte: Uni Hamburg
Fächer: Es sind zwei Unterrichtsdächer zu wählen. Fächer sind: Arbeitslehre/Technik, Bildende Kunst, Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Französisch, Geographie, Geschichte, Griechisch, Informatik, Latein, Mathematik, Musik, Philosophie, Physik, Russisch, Sozialwissenschaften, Spanisch und Sport.
Weitere Studieninhalte: Erziehungswissenschaften, schulpraktische Studien
Praktika: Orientierungspraktikum im Bachelor, im Master Kernpraktikum.
Besonderheiten:Die Unterrichtsfächer Geschichte, Sozialwissenschaften, Griechisch und Philosophie können nicht miteinander kombiniert werden. Eine Kombi von Musik und Bildender Kunst ist ebenfalls unzulässig.t
Abschluss: Staatsexamen
Schulformen: Hauptschulen & Realschulen, Jahrgänge 5-10 an Gymnasien und Gesamtschulen, Berufliche Schule (allgemeinbildende Fächer)
Dauer: 7 Semester Regelstudienzeit, 21 Monate Referendariat
Studienorte:Goethe-Universität Frankfurt am Main, Justus-Liebig-Universität Gießen, Universität Kassel
Fächer: Es sind zwei Fächer aus folgendem Fächerkanon zu wählen: Arbeitslehre, Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Erdkunde, Evangelische Religion, Französisch, Geschichte, Informatik, Katholische Religion, Kunst, Mathematik, Musik, Physik, Politik und Wirtschaft, Sport.
Weitere Studieninhalte: Erziehungswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften
Besonderheiten: Du kannst mit dem Abschluss auch die Jahrgänge 5-10 des Gymnasiums oder der Gesamtschule unterrichten sowie allgemeinbildende Fächer der berufliche Schule.
Praktika: Orientierungs- und Betriebspraktikum, Praxissemester an der Uni Kassel
Abschluss: Staatsexamen
Schulformen: Regionale Schulen
Dauer: 10 Semester + 18 Monate Referendariat
Studienorte: Uni Rostock, HMT Rostock (Erstfach an der Uni Rostock), Uni Greifswald
Fächer:: Arbeit-Wirtschaft-Technik (AWT), Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Französisch, Geschichte, Informatik, Mathematik, Musik, Philosophie, Physik (mit Astronomie), Sozialwissenschaften, Spanisch, Sport, Theater (Darstellendes Spiel), Geographie, Geschichte, Kunst und Gestaltung, Philosophie, Polnisch, Russisch.
Weitere Studieninhalte: Bildungswissenschaften, Elemente der Frühpädagogik
Praktika: mehrere Praktika
Beonderheiten: In Greifswald können Dänisch, Schwedisch und Norwegisch als Drittfächer studiert werden. Falls eine moderne Fremdsprache als Fach gewählt wurde, soll bis zur ersten Staatsprüfung ein 3monatiger Auslandsaufenthalt im entsprechenden Ausland erfolgen.
Abschluss: Bachelor of Arts/Bachelor of Science & Master of Education
Dauer: 6 Semester Bachelor, 4 Semester Master sowie 18 Monate Referendariat
Studienorte: TU Braunschweig, Uni Hannover, Uni Hildesheim, Uni Lüneburg, Uni Oldenburg, Uni Osnabrück, Uni Vechtal
Fächer: Es werden zwei Fächer gewählt. Eines muss aus dem folgenden Fächerkanon stammen: Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Kunst, Mathematik, Musik oder Physik. Weitere Fächer sind: Biologie, Erdkunde, Evangelische Religion, Geschichte, Gestaltendes Werken, Informatik, Islamische Religion, Katholische Religion, Niederländisch, Politik, Sport, Technik, Textiles Gestalten, Werte und Normen, Wirtschaft.
Praktika: Schulische und Außerschulische Praxisphasen im Bachelor und Master
Besonderheiten: Es wird erst im Master schulformbezogen studiert, es müssen aber schon im Bachelor passende Fächer gewählt werden. Die Spezifizierung in Niedersachsen auf die Realschule lautet: Lehramt an Haupt- und Realschulen Schwerpunkt Realschule
Abschluss: Bachelor of Arts/Bachelor of Science oder of Education & Master of Education
Schulformen: Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen
Dauer: 6 Semester Bachelor, 4 Semester Master sowie 18 Monate Referendariat
Studienorte: Universität Bielefeld, Technische Universität Dortmund, Universität Duisburg-Essen, Universität Köln, WWU Münster, Universität Paderborn, Universität Siegen, Bergische Universität Wuppertal.
Fächer: Ein Fach muss aus dem folgenden Fächerkanon gewählt werden. Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Evangelische/Islamische/Katholische Religionslehre, Geschichte, Mathematik, Physik, Praktische Philosophie oderSozialwissenschaften (Politikwissenschaft, Soziologie, Wirtschaftswissenschaft). Darüber hinaus stehen folgende Fächer zur Wahl: Französisch, Geographie,, Hauswirtschaft (Konsum/Ernährung/Gesundheit), Informatik, Kunst, Musik, Niederländisch, , Russisch, , Spanisch, Sport, Technik, Textilgestaltung und Türkisch.
Weitere Studieninhalte: Bildungswissenschaften, Diagnose und Förderung, Inklusive sowie Deutsch für Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungsgeschichte.
Praktika: mehrere Praktika im Bachelor und Praxisemester im Master
Abschluss: Bachelor of Education und Master of Education
Schulformen: Haupt- und Realschule (Realschule plus)
Dauer: 6 Semester Bachelor, 3 Semester Master sowie 18 Monate Referendariat
Studienorte: Universität Koblenz-Landau, Technische Universität Kaiserslautern, Uni Trier
Fächer: Zwei Fächer aus Bildende Kunst, Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Ethik, Evangelische/Katholische Religion, Französisch, Geografie, Geschichte, Informatik, Mathematik, Musik, Physik, Sozialkunde, Sport, Wirtschaft und Arbeit.
Weitere Studieninhalte: Bildungswissenschaften
Praktika: schulpraktische Studien in Bachelor und Master
Abschluss: Staatsexamen
Schulformen: Gemeinschaftsschulen*
Dauer: 8 Semester sowie 18 Monate Referendariat
Studienorte: Uni Saarbrücken
Fächer: Es werden zwei Unterrichtsfächer studiert, ab dem 3. Semester können weitere Fächer studiert werden. Fächer sind: Arbeitslehre*, Bildende Kunst, Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Erdkunde*, Evangelische Religion, Französisch, Geschichte, Katholische Religion, Mathematik, Musik, Philosophie/Ethik, Physik, Sozialkunde/Politik*, Sport.
Weitere Studieninhalte: Bildungswissenschaften
Praktika: Schulische und Außerschulische Praxisphasen im Bachelor und Master
Besonderheiten: *Es gibt auch das Fach Lehramt für die Sekundarstufe 1 und für die Sekundarstufe 2. **nicht im Saarland, kann aber ggf. an einer Hochschule in Rheinland-Pfalz studiert werden
Abschluss: Staatsexamen
Schulformen: Lehramt an Oberschulen
Dauer: 9 Semester & 18 Monate Referendariat
Studienorte: TU Dresden, Uni Leipzig
Fächer: zwei Fächer, davon mindestens eines aus Fächergruppe 1. Fächergruppe 1: Biologie, Deutsch, Englisch, Geographie, Mathematik, Physik, Sorbisch, Sport. Fächergruppe 2: Chemie, Ethik/Philosophie, Evangelische Religion, Französisch, Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung, Geschichte, Informatik, Katholische Religion, Kunst, Musik, Polnisch, Russisch, Spanisch, Tschechisch, Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales. Informatik und Musik kann nur mit bestimmten Kombinationen gewählt werden.t
Weitere Studieninhalte: Bildungswissenschaften, Schulpraktische Studien
Praktika: schulpraktische Studien, Grundpraktikum an der Uni Dresden
Besonderheiten: Katholische Religion nur an der TU Dresden
Abschluss: Staatsexamen
Schulformen: Lehramt an Oberschulen
Dauer: 8 Semester (9 Semester mit den Fächern Kunst oder Musik) + 16 Monate Referendariat
Studienorte: Uni Hallel
Fächer: Zwei Fächer aus: Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Ethik, Evangelische Religion, Französisch, Geographie, Geschichte, Informatik (nur als Erweiterungsfach), Katholische Religion, Kunst (Burg Giebichenstein), Mathematik, Musik, Physik, Russisch, Sozialkunde, Sport. Es gibt zudem die Ergänzungsfächer Deutsch als Zweitsprache, Astronomie (in Kombi mit Mathe, Physik oder Geo) und Medienbildung. Fast alle Fachkombinationen möglich, wenige Ausnahmen.
Weitere Studieninhalte: Bildungswissenschaften, fächerübergreifende Grundschuldidaktik, Einführung in das Fach Deutsch als Zweitsprache, Einführung in die Förderpädagogik und Schulpraktische Studien sowie weitere Module
Praktika: ein Beobachtungspraktikum (2 Wochen), zwei unterrichtsfachbezogene Schulpraktika (insgesamt mindestens 8 Wochen), schulpraktische Übungen sowie ein außerunterrichtliches pädagogisches Praktikum
Abschluss: Bachelor of Arts in Bildungswissenschaften, Master of Education Lehramt ()
Schulformen: Lehramt an Gemeinschaftsschulen (Sekundarstufe 1 und Sekundarstufe 2)
Dauer: 6 Semester Bachelor und 4 Semester Master sowie 18 Monate Vorbereitungsdienst
Studienorte: Europa-Universität Flensburg
Fächer: Zwei Fächer, entweder zwei Fächer aus Sekundarstufe 1 oder ein Fach aus Sekundarstufe 1 und eines aus Sekundarstufe 2. Fächer der Sekundarstufe 1: Biologie, Chemie, Ev./Kath. Religion, Geographie, Ernährung und Verbraucherbildung, Mathematik, Musik, Philosophie, Physik, Technik, Textillehre. Fächer aus Sekundarstufe 2: Dänisch, Darstellender Spiel/Theater (Master ab Herbstsemster 2024), Deutsch, Englisch, Französisch, Geschichte, Kunst, Mathematik, Spanisch, Sport, Wirtschaft/Politik.
Besonderheiten: im Im 5. und 6. Semester des Bachelorstudium Spezialisierung auf gewünschte Schulform. Die Fächerkombination sollte von vorne herein für die gewünschte Schulform gewählt werden
Praktika: integrierte Orientierungspraktika und Schulpraktikum im Bachelor, Praxissemester im Master
Abschluss: Bachelor of Arts & Master of Education (Erfurt) oder Staatsexamen (Jena)
Schulformen: Regelschulen
Dauer: 6 Semester Bachelor, 4 Semester Master sowie 1,5-2 Jahre Referendariat
Studienorte: Uni Erfurt, Uni Jena[
Fächer: In Erfurt zwei Fächer aus: Deutsch, Englisch, Ethik, Französisch, Geschichte, Mathematik, Evangelische/Katholische Religionslehre, Russisch, Sozialkunde, Sport, Musik, Kunsterziehung, Wirtschaft und Technik. In Jena Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Informatik, Mathematik, Physik, Russisch, Sport, Ethik, Geographie, Geschichte, Evangelische Religionslehre, Sozialkunde. Unterschiedliche Fächerkombinationen möglich. An der Uni Jena sind als Drittfächer Astronomie, Deutsch als Zweit- und Fremdsprache sowie italienisch & Spanisch möglich.
Weitere Studieninhalte: Bildungswissenschaften, fachwissenschaftliche und fachdidaktische Studienanteile
Praktika: Praktika im Bachelor, im Master Praxissemester
Das Bundesland während des Studiums wechseln
Möchtest du während deines Studiums das Bundesland wechseln, kann das mitunter dein Studium verzögern, da du ggf. bestimmte Voraussetzungen nachholen musst.
Wer in einem Bundesland studiert, später aber „zurück in die Heimat“ oder in ein anderes Bundesland will, sollte sich im Vorfeld gut informieren. Denn einige Länder bieten Fächer wie z.B Polnisch an, die es in anderen Bundesländern gar nicht gibt oder haben verpflichtende Fächerkombinationen oder unterschiedliche Fächerbestimmungen. Einen groben Überblick findest du oben, konkret musst du dich aber in jedem Fall bei der jeweiligen Hochschule informieren.
Nach dem Studium: Das Referendariat
Nach dem Master geht es für 12-24 Monate ins Referendariat. Hier arbeitest du an einer Schule in der Sekundarstufe Ⅰ und hast parallel dazu noch Seminare, deren Aufbau sich von Bundesland zu Bundesland unterscheidet. Du bereitest Unterricht vor, unterrichtest, korrigierst, führst Elterngespräche und erhältst Feedback. Dir sollte eine Person zur Seite stehen, welche dein Ruf begleitet und dir bei Fragen und Problemen zur Seite steht, eine Art „Mentor“. Du erhältst eine Vergütung von 1400-1600 Euro.
Ab ins Berufsleben
Nach dem Referendariat geht es dann endlich los – endlich als vollwertige Lehrkraft angesehen werden und entsprechend verdienen – das Ziel, auf das so lange hin gearbeitet wurde ist zum Greifen nah. Doch eine Hürde gibt es noch zu meistern: Die Bewerbung. Eingestellt wird in der Regel zu den Halbjahren, die Bewerbung läuft oft über die Behörde, welche die Bewerber*innen dann „verteilt“. Es gibt aber in einigen Bundesländern auch von Schulen selbst ausgeschriebene Stellen über die sich beworben werden kann.
Die Job-Aussichten für Lehrer*innen der Sekundarstufe I sind sehr gut. Bis 2035 wird durchgängig von einem Mangel ausgegangen. Auch das Gehalt als Lehrer*innen ist ein "sicherer Hafen".
Angestellt werden Lehrer*innen in der Entgeltgruppe A13/EG13 oder auch noch in A12/EG11. Das Einstiegsgehalt beträgt etwa 2.600 bis 3.500 Euro, es gibt starke Varianz zwischen den Bundesländern. Bezahlt wird nach Tarif. Einen Urlaubsanspruch haben Lehrer*innen wie alle anderen Arbeitnehmer*innen natürlich, allerdings ist dieser ausschließlich in den Ferien zu nehmen. Die verbleibende Ferienzeit haben sie zwar schulfrei, haben aber allerhand Korrekturen und Vorbereitungen zu erledigen.
Übrigens: Seit 2020 ist es für Lehrkraft Pflicht, gegen Masern geimpft zu sein.
Das Bundesland wechseln als Lehrer*in der Sekundarstufe Ⅰ
Wen es aus persönlichen Gründen in neue Gefilde zieht, kann am „Lehrertauschverfahren“ teilnehmen. Wie der Name schon sagt, kann man hier das Bundesland tauschen. Möchte also eine Lehrkraft der Sekundarstufe Ⅰ Brandenburg verlassen und nach Sachsen ziehen und eine den umgekehrten Weg einschlagen, können beide miteinander tauschen. Jedes Land ist dazu bereit, so viele Lehrkräfte aufzunehmen, wie es abgegeben hat. Ein Tausch findet zum Halbjahr statt. Wie genau die Vorgehensweise ist, unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland und sollte bei der zuständigen Schulbehörde erfragt werden.
Verbeamtung in der Sekundarstufe Ⅰ
Der große Wunsch der meisten Lehrer*innen ist eine Verbeamtung. Das bedeutet, dass man „Staatsdiener“ ist, der Staat bildet also den Dienstherren ab. Eine Verbeamtung ist in allen Bundesländern potentiell möglich und bringt viele Vorteile, die sich vor Allem unter dem Wort Absicherung zusammenfassen lassen.
Folgende Vorteile haben verbeamtete Lehrer*innen:
sie genießen einen Kündigungsschutz (es sei denn sie leisten sich wirklich schlimme Vergehen, die der Staat nicht tolerieren kann, z.B werden sie kriminell)
sie werden besser bezahlt, haben de facto ein deutlich höheres Nettogehalt, weil sie von Sozialabgaben befreit sind
sie können zu Beginn ihrer Laufbahn in die private Krankenversicherung aufgenommen werden, der Dienstherr (Staat) zahlt 50 Prozent der Beihilfe
sie erhalten einen Familienzuschlag bei Kindernachwuchs
sie werden bei Arbeitsunfähigkeit weiterhin bezahlt
sie erhalten eine Pension
Wer verbeamtet ist, hat allerdings auch Pflichten gegenüber seinem Dienstherren, so ist es nicht unüblich, dass man sich anfangs seiner Beamtenkarriere verpflichtet, den Wohnort für die nächsten Jahre nicht zu verlassen bzw. keinen Versetzungsantrag zu stellen. Verpflichtungen sind auch die Teilnahme an Elternabenden unter der Woche oder an sonstigen schulischen Veranstaltungen.
Um verbeamtet zu werden, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt werden. Wie die Verbeamtung konkret abläuft, ist bundeslandabhängig, generell gilt für Anwärter*innen aber, dass...
sie die deutsche Staatsbürgerschaft oder die eines anderen EU-Mitgliedlandes besitzen
sie pädagogisch und fachliche Kompetenzen besitzen
sie charaktelich geeignet sind (d.h sie müssen sich an der freiheitlichen demokratischen Grundordnung orientieren)
sie gesundheitlich geeignet sind (die Tauglichkeit wird vom Amtsarzt überprüft)
sie über ein einwandfreies Führungszeugnis besitzen
sie ein entsprechendes Eintrittsalter aufweisen (Altersgrenzen für die Verbeamtung sind hier nachzulesen)
Quereinsteg ins Lehramt der Sekundarstufe Ⅰ
Wer einen Master-Abschluss (in Sachsen-Anhalt reicht mittlerweile auch ein Bachelor-Abschluss) in schulrelevanten Fächern hat, aber nicht auf Lehramt studiert hat, hat die Chance, durch einen sogenannten Quereinstieg an einer Schule tätig zu werden. Aufgrund des teilweise akuten Mangels, werden Quereinstiege von den Bundesländern gefördert. Allerdings sind die Bedingungen – wie könnte es anders sein – mal wieder von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
So gibt es zwei Varianten, um als Lehrer*in ausgebildet zu werden: Die erste ist der Einstieg über das klassische Referendariat, welches dann ähnlich abläuft, wie für alle Lehramts-Absolvent*innen auch. In der zweiten Variante ist man für zwei bis drei Jahre als Lehrer*in tätig und durchläuft berufsbegleitend eine pädagogische Qualifizierung.
Zuweilen werden diese beide Varianten in „Quereinstieg“ und „Seiteneinstieg“ differenziert. Allerdings werden diese Begriffe in den Bundesländern unterschiedlich definiert, daher muss immer bundeslandspezifisch geschaut werden.
Für welche Fächer und für welche Schulformen Bedarf an Quereinstiegen besteht, ist auch sehr länderspezifisch. Der häufigste Mangel besteht in den MINT-Fächern sowie in Kunst und Musik.
In Berlin und Sachsen werden zur Zeit rund 40 Prozent aller Einstellungen mit Quereinsteiger*innen besetzt. Es wundert daher nicht, dass es an der FU Berlin mittlerweile einen Masterstudiengang K2teach anbietet, der gezielt Quereinsteiger*innen auf die Arbeit an Schulen vorbereitet.
Gut zu wissen: Wer ein Referendariat absolviert hat, hat gute Aussichten auf eine ganz normale Bezahlung.
Quereinstiege sind allerdings nicht in allen Bundesländern möglich, in Hamburg gibt es diese beispielsweise nicht für die Grundschule. Es gibt allerdings manchmal auch Möglichkeiten mit pädagogischer Ausbildung als Honorarkraft eingestellt zu werden, jedoch nicht als vollwertige Lehrkraft.